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Aromatisch, scharf und gesund: Ingwer ist auch hierzulande ein beliebtes Hausmittel. Die Wurzel kann bei Erkältungen, Übelkeit und Schmerzen helfen. Und sogar beim Abnehmen unterstützend wirken. Wie die tolle Knolle wirkt – und was Sie alles mit ihr machen können.
Inzwischen längst in deutschen Küchen und Hausapotheken angekommen, stammt die gesunde und schmackhafte Ingwerwurzel ursprünglich aus den tropischen Regionen der Erde. Kein Wunder, dass sie so beliebt ist: Mit ihrer Schärfe sorgt sie beim Kochen für das gewisse Etwas in vielen Gerichten und wird auch als vielseitige Heilpflanze genutzt.
Die Wirkung von Ingwer: Warum ist die Wurzel so gesund?
Lange Zeit wusste man vorwiegend in der Traditionellen Chinesischen Medizin den Ingwer wegen seiner Heilkräfte zu schätzen, bis sich sein Ruf auch in der europäischen Pflanzenheilkunde verbreitete. Ein wichtiger Bestandteil der Pflanze ist dabei einer der „Scharfstoffe“ – Gingerol –, der für das unverwechselbare Aroma verantwortlich ist. Er wirkt unter anderem entzündungshemmend, antioxidativ, verdauungsfördernd und schmerzstillend. Die ätherischen Öle in der Wurzel sorgen für den typischen scharfen, zitronigen Geschmack. Sie wirken auch entzündungshemmend, antibakteriell, virushemmend und schleimlösend. Außerdem sind in der Knolle Vitamin C und Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Kalium enthalten – wahre Booster für das Immunsystem.
Ingwer unterstützt beim Abnehmen
Die genaue Wirkungsweise der wertvollen Inhaltsstoffe von Ingwer im Körper – wie zum Beispiel die verdauungsfördernde Wirkung – ist noch immer nicht ganz erforscht. Man vermutet, dass die Scharfstoffe der Wurzel dem Körper regelrecht einheizen und damit den Stoffwechsel ankurbeln, die Fettverdauung sowie Gallensaft- und Magensäureproduktion fördern – und so auch das Abnehmen unterstützen. Außerdem soll Ingwer die gesunde Darmflora unterstützen und Heißhungerattacken unterbinden. Wichtig: Von Ingwer alleine nimmt man aber noch lange nicht ab. Dazu gehören auch eine gesunde Ernährungsumstellung und Sport.
Hausmittel Ingwer: Bei Erkältung, Schmerzen, Verspannungen
Die Wunderwurzel ist gut fürs Immun- und Verdauungssystem und hilft bei zahlreichen Beschwerden:
Schwanger oder magenkrank? Lieber auf Ingwer verzichten!
Ingwer hilft gut gegen Übelkeit und Erbrechen, doch Schwangere sollten Ingwer nur in Absprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt einnehmen. Auch wer einen empfindlichen Magen oder eine Gallenerkrankung hat oder gerinnungshemmende Medikamente einnimmt, sollte sich vor der Einnahme von Ingwer mit medizinischem Fachpersonal dazu beraten: Denn die Wirkung von Ingwer auf bestimmte Menschen wird in Expertenkreisen immer noch kontrovers diskutiert. So steht Ingwer im Verdacht, durch seine durchblutungsfördernde Wirkung Wehen auslösen zu können; die Magensäureproduktion anzuregen, was zu Sodbrennen und Magenschmerzen führen kann. Oder sogar die Blutgerinnung zu beeinflussen.
Von den Tropen bis Europa: Der Siegeszug von Ingwer
Schon vor mehr als 4.000 Jahren entdeckte man die heilenden und wohlschmeckenden Eigenschaften der Knollenpflanze, die wohl aus den tropischen und subtropischen Regionen der Erde stammt. Es ist eine schilfähnliche Pflanze, die sich unterirdisch durch einen knollenartigen Wurzelstock vermehrt – botanisch ein Rhizom und keine Wurzel im eigentlichen Sinne. In der Antike verbreitete sich die wunderbare Wurzel durch den Gewürzhandel der Römer mit den Arabern schließlich bis ins heutige Europa. Aktuell wird Ingwer vor allem in Asien, Afrika und Australien angebaut. Also überall dort, wo sich Ingwer in warmem bis tropischem Klima am wohlsten fühlt.
Von Ingwertee bis Ingwer Shot: So bereiten Sie Ingwer zu
Am besten schmeckt Ingwer frisch. Verwenden Sie vorzugsweise Bio-Ingwer. Den müssen Sie nicht schälen und profitieren dazu noch von den Vitaminen und Mineralstoffen in der Schale. Ältere Ingwerwurzeln mit eher holziger Schale oder Ingwer aus konventioneller Landwirtschaft sollten Sie mit einem Sparschäler von der Schale befreien.
Hilfe aus der Apotheke: Fertigprodukte mit Ingwer
Keine Zeit, frischen Ingwer zuzubereiten? Dann lassen Sie sich doch zu den zahlreichen Fertigpräparaten aus und mit Ingwer beraten, die Sie in Ihrer Apotheke bekommen. Hier finden Sie, je nach Sortiment und Vorrat, gemahlenen Gewürz-Ingwer, Ingwer-Teemischungen, Ingwer-Pflanzentrunk oder Ingwersalbe zur äußerlichen Anwendung.
Ingwersalbe wirken durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und muskelentspannend, Ingwertropfen bekommen Sie pur oder in Kombination mit Thymian in höchster Qualität (ohne Alkohol, Süßstoffe und ohne Konservierungsstoffe). Für unterwegs helfen Ihnen schnell und unkompliziert vegane Ingwerpastillen zum Lutschen. Gegen Reiseübelkeit gibt es ein spezielles Arzneimittel mit Ingwerstockpulver in Kapseln, das auch schon für Kinder ab 6 Jahren geeignet ist. Unser Tipp: Ingwer-Bonbons oder Kaugummis gibt es oft mit kombiniert mit z.B. Zitrone, Orange oder Orangenminze, so dass neben der typischen Schärfe noch ein fruchtiger Geschmack enthalten ist.
Nebenwirkungen von Ingwer verhindern
Ob Ingwer-Tee, -wasser oder -Shots: Es gibt viele Möglichkeiten, von den gesunden Stoffen im Ingwer zu profitieren. Dennoch sollten Sie beim Verzehr vor allem von rohem Ingwer auf die Menge achten. Zuviel davon kann nämlich zu Sodbrennen, Durchfall oder Blähungen führen. Bis zu 50 Gramm Ingwer pro Tag sind gesundheitlich unbedenklich. Zum Vergleich: das ist etwa die Menge Ingwer, die in einem Ingwer-Shot enthalten ist.
Bio-Ingwer selber anpflanzen
Ingwer ist ein nachwachsendes Lebensmittel. Für den Bio-Ingweranbau zuhause schneiden Sie einfach eine möglichst frische Wurzel in fünf Zentimeter große Stücke. Wichtig: An jedem Stück muss sich ein „Vegetationsknoten“ befinden. Das sind die kleinen Knubbel an der Wurzel, aus denen der Ingwer dann austreibt. Legen Sie am besten ab Februar die Stücke mit der Schnittfläche nach unten in einen Topf mit Erde und bedecken sie diese dünn damit. Jetzt nur noch an einen warmen und hellen Standort stellen, regelmäßig mit kalkarmem Wasser gießen und nur wenig düngen. Fertig! Sobald die sprießenden Blätter (so ab Oktober) gelb werden, können Sie die Knolle ausgraben.
Jan Henning Staggenborg,