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Arthrose - auch Gelenke brauchen Nährstoffe
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Symbolbild

Arthrose ist eine Erkrankung, bei der das natürliche Gleichgewicht zwischen knorpelabbauenden und knorpelregenerierenden Prozessen im Körper gestört ist. Welche Nährstoffe bei Arthrose helfen können und warum Bewegung so wichtig ist.

In Deutschland leiden mehr als 5 Millionen Menschen an Arthrose. Damit ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung überhaupt. Eine Arthrose kann sich an den verschiedensten Gelenken bilden, wenn die schützende Knorpelschicht dünner wird, die im Gelenk wie ein Puffer die Knochenenden überzieht. Ist der Knorpel so stark abgenutzt, dass die Knochen aufeinander reiben, kann das Gelenk auch in Ruhe schmerzen. Dann spricht man von Arthrose.

Oft sind es Knie und Hüfte

Gelenkschmerzen sind also meist auf eine altersbedingte Abnutzung des Knorpels zurückzuführen. Am häufigsten sind das Kniegelenk und das Hüftgelenk betroffen. Aber auch Schulter-, Finger-, Ellenbogen-, Wirbelsäulen- oder das Sprunggelenk können aufgrund von Arthrose schmerzen oder versteifen.

Die Probleme zeigen sich meist ab dem 50. Lebensjahr, doch auch bei Jüngeren kann es durch X- oder O-Beine, Fehlstellung der Hüfte oder nach einer Verletzung zu Gelenkbeschwerden kommen. Übergewicht, ständige Überlastung des Gelenks, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung sind ebenfalls Risikofaktoren.

Wichtige Nährstoffe bei Arthrose

Mit der richtigen Ernährung kann man selbst einiges tun, um die Gelenkbeschwerden positiv zu beeinflussen oder einer Arthrose vorzubeugen:

Die vor allem in Leinöl und Walnussöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren unterstützen den Körper dabei, die Entzündung zu bekämpfen. 
Silizium in Kieselsäure kann den Knorpel stabilisieren. Kieselsäure ist in Hafer, Naturreis, Gerste, Hirse und Topinambur enthalten. Auch Brennnesseltee aus der Apotheke enthält Kieselsäure.
Obst, Gemüse und Kräuter enthalten entzündungshemmende sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel Brokkoli (Senföle), Spinat (Flavonoide), Knoblauch (Allicin), Blaubeeren (Anthocynidin) und Orangen (Karotinoide).
Eine Mischung aus Kreuzkümmel, Koriander und Muskat soll die Durchblutung der Gelenkschleimhaut bessern und so den Schmerz lindern. Ein- bis zwei Messerspitzen täglich werden von Ernährungsmedizinern empfohlen.

Nicht zu oft auf den Teller sollten dagegen Fleisch- und Wurstwaren kommen. Diese befeuern aufgrund der enthaltenen entzündungsfördernden Arachidonsäure die Beschwerden.

Vitalstoffe als Nahrungsergänzung

Der Körper benötigt Vitalstoffe wie Vitamin C und E sowie die Spurenelemente Zink, Selen, Kupfer und Mangan, um die Gelenke zu erhalten. Für stützende, stabile Knochen sind zudem Kalzium, Vitamin D und Vitamin K wichtig. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie gerne, welche Präparate sinnvoll sein können, um den Knorpel bei Arthrose zu unterstützen.

Medikamente aus der Apotheke

Um Schmerzen und Beschwerden zu lindern, halten wir in unserer Apotheke außerdem verschiedene frei verkäufliche oder auch verschreibungspflichtige Medikamente vor. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, welche Mittel am besten für Sie geeignet sind.

Entzündungshemmende Arzneimittel gegen Gelenkschmerzen

Um Beschwerden bei Arthrose zu lindern, kommen Schmerzmittel wie nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAR) in Betracht, die gleichzeitig eine Entzündung im Gelenk hemmen. Zu diesen Wirkstoffen zählen Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen, die ohne ärztliches Rezept als Tabletten zum Einnehmen oder als Salben zum Einreiben erhältlich sind. Schmerzmittel sollten allerdings nicht eigenmächtig über längere Zeit eingenommen oder angewendet werden. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie gerne zur Anwendung bei Gelenkbeschwerden.

Kühlende Gele

Spezielle Schmerzgele aus der Apotheke haben zusätzlich einen kühlenden Effekt, der bei Gelenkschmerzen oft als angenehm empfunden wird. Das Gel dringt durch die Haut bis ins Gelenk ein und bekämpft dort den Schmerz und die Entzündung. Manche Präparate haben einen extra leicht zu öffnenden Deckel – ideal bei schmerzenden Fingergelenken.

Enzyme bei Entzündung

Bei einer Arthrose kann es zu schmerzhaften Entzündungen im Gelenk kommen. Der Verlauf einer Entzündung wird unter anderem durch Zytokine (verschiedene Proteine) beeinflusst, welche als Botenstoffe zwischen Immunzellen fungieren und einen Entzündungsprozess anregen oder hemmen können. Durch eine Enzymtherapie kann dieser Entzündungsprozess reguliert werden. Enzyme wie Bromelain und Trypsin stellen die Balance zwischen den Botenstoffen wieder her. Das betroffene Gewebe schwillt ab und der Schmerz lässt nach.

Den Knorpel schützen

Chondroprotektiva sind Präparate mit den Knorpelbestandteilen Glucosamin und Chondroitin, die das Ziel haben, den Knorpel vor weiterem Abbau zu schützen. Chondroitin ist eine Grundsubstanz des Gelenkknorpels und Glucosaminsulfat wird im Körper benötigt, um Knorpel aufzubauen. Beide sollen eine schmerzlindernde, entzündungshemmende Wirkung haben und die Knorpelsubstanz unterstützen.

Bewegen statt schonen

Auch wenn ein Gelenk bei Arthrose schmerzt, ist es wichtig, dass es in Bewegung bleibt, denn Bewegung sorgt dafür, dass ausreichend Gelenkschmiere gebildet wird, die den Knorpel ernährt. Durch regelmäßige Bewegung können die Nährstoffe optimal in den Knorpel gelangen. Sport stärkt außerdem Muskeln, Sehnen und Bänder, die den Gelenken Halt geben.

Beim Sport gleichmäßig belasten

Ideal sind Sportarten, bei denen die Gelenke gleichmäßig belastet werden und keinen starken Erschütterungen ausgesetzt sind. Zwei bis drei Stunden pro Woche sollten es sein. Ob Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren – wichtig ist, dass die Bewegung Spaß macht und man regelmäßig aktiv ist. Im Internet finden sich auch Bewegungsangebote der Deutschen Rheuma-Liga, bei denen unter Anleitung trainiert wird. Sie können sich so gar nicht für Sport erwärmen? Auch zügiges Spazierengehen bringt viel, wenn man es regelmäßig macht.

Hausmittel ausprobieren

Beschwerden lindern können auch Wickel mit Quark, Kohl, Heilerde oder Arnikaextrakten. Das Mittel der Wahl in ein Tuch geben und um das Gelenk legen. Kohlblätter vorher weichklopfen, bis der Saft austritt.

Jan Henning Staggenborg,

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